Noah Pesch absolviert derzeit die erste Saison im Profibereich. Anlaufschwierigkeiten scheinen für den 19-Jährigen ein Fremdwort zu sein. Der junge Stürmer aus der U23 von Borussia Mönchengladbach ist bislang der erfolgreichste Angreifer der Regionalliga West. In 14 Spielen erzielte er elf Tore, steuerte darüber hinaus sechs Vorlagen bei.
In den Profikader der Gladbacher hat Pesch es noch nicht geschafft. Doch das Talent, das im Sommer aus der U19 von Bayer Leverkusen an den Niederrhein wechselte, hat sich mit seinen Leistungen längst in den Fokus des Bundesliga-Teams gespielt.
In der Länderspielpause durfte Pesch beim Testspiel gegen Preußen Münster ran. Der kroatische U19-Nationalspieler lief zwar als Linksverteidiger und damit auf ungewohnter Position auf. Seine Torgefahr konnte er dennoch unter Beweis stellen. Pesch erzielte das zwischenzeitliche 1:1 und ebnete den Weg zum 3:1-Sieg.
Damit gab er vor den Augen von Profitrainer Gerardo Seoane ein weiteres Bewerbungsschreiben auf dem Weg zu den Profis ab. Schon im Oktober hatte Pesch bei einem Testspiel gegen den SC Verl (5:0) getroffen. Neben Shio Fukuda dürfte er die interessanteste Personalie aus der U23 sein.
"Es war gut, die Jungs alle zu sehen und ihnen Spielzeit bei uns geben zu können. Manche auch auf für sie ungewohnten Positionen. Bei Noah haben wir wieder gesehen, dass er sehr weite Wege geht und im Abschluss sehr viel Qualität hat", lobte Seoane nach dem Test gegen Münster in der Bild-Zeitung.
Ob Pesch für seine herausragenden Auftritte schon bald mit Einsätzen oder zumindest einem Kaderplatz bei den Profis belohnt wird, bleibt zweifelhaft. "Es ist wichtig, dass sie sich immer weiter entwickeln und da sind, wenn sie gebraucht werden. Es ist natürlich nicht immer leicht, denn sie stehen in Konkurrenzsituationen zu Profis, die manchmal schon sechs oder sieben Jahre Vorsprung haben", sagte Seoane. "Die Jungen brauchen auch Geduld, aber wir sind froh, solche Spieler im Verein zu haben, das ist der Weg von Borussia."
Doch sollte Pesch seine Form im Regionalliga-Team halten können und womöglich auch seinen Platz an der Spitze der Torjägerliste verteidigen, dürfte es nur noch eine Frage der Zeit sein, ehe er im Lizenzfußball aufschlägt. Das war bei fast allen Torschützenkönig der West-Staffel der Fall: zuletzt bei Anton Heinz, davor bei Serhat-Semih Güler, Simon Engelmann, Marius Bülter oder Mike Wunderlich.